Inhaltsverzeichnis
- Ein paar Fakten zu Beginn:
- Der Tag vor der Wanderung
- Tag 1: Aufstieg auf den Vulkan
- Tag 2: Abstieg und Rückkehr
- Höhenkrankheit
- Das braucht ihr für das Abenteuer
- Kosten für die Wanderung
- Fazit
Ein paar Fakten zu Beginn:
- Name des Touranbieters: OX Expedition
- Gruppengröße: Wir waren ca. 30 Personen und 5 Guides – ein englischsprachiger Guide von OX Expeditions und vier lokale Guides.
- Fitnessgrad: Die Wanderung ist anspruchsvoll, und eine gute allgemeine Fitness ist notwendig. Die Guides achten jedoch auf jeden Teilnehmer und machen regelmäßig Pausen.
- Scherpa-Service: Man konnte vor Ort einen Scherpa für seinen Rucksack organisieren, den man am Startpunkt der Wanderung trifft.
- Höhe Startpunkt der Wanderung: 2.430m
- Höhe Basecamp: 3.550m
- Höchster Punkt: Gipfel Acatenango 3.976m
- Länge der Wanderung bis zum Basecamp: 6,8km – etwa 5-6 Stunden
- Höhengewinn: 1.500m
Zu den Kosten für das Abenteuer komme ich am Ende 🙂

Der Tag vor der Wanderung
Am Nachmittag trafen wir uns mit der Gruppe und dem Guide in Antigua. Das Meeting ist freiwillig, ich würde aber empfehlen teilzunehmen. Der Guide erklärte uns, was am die kommenden zwei Tage erwarten wird und welche Ausrüstung wir benötigen. Da es oben recht kalt werden kann, konnten wir vor Ort warme Kleidung, aber auch Wanderrucksäcke, Kopflampen und Wanderschuhe ausleihen. Alles war vorbereitet, und wir waren bereit für die Wanderung am kommenden Morgen.
Tag 1: Aufstieg auf den Vulkan
Unser Tag begann früh morgens um 6 Uhr. Zwei Kleinbusse brachten uns zunächst zu einem sehr netten Café in Antigua (Rainbow Café), wo wir ein lokales Frühstück genossen: Maistortilla, schwarze Bohnen, Rühreier und gebackene Banane. Danach fuhren wir nach La Soledad, dem Startpunkt der Wanderung. Dort konnten wir noch Wanderstöcke ausleihen, was ich jedem empfehlen würde, und dann ging es auch schon los – und zwar sofort steil bergauf.
Der erste Abschnitt des Weges war schon recht steil, sehr staubig aber noch recht breit. Nach etwa 20 Minuten machten wir unsere erste Pause. Es gab Sitzmöglichkeiten und einen kleinen Kiosk, wo man Getränke und Snacks kaufen konnte.
Im Verlauf der Wanderung durchquerten wir vier verschiedene Vegetationszonen. Zunächst passierten wir Farmland, wo Mais angebaut wird, und tauchten dann in den Nebelwald ein. Immer wieder legten wir Pausen ein und warteten auf den Rest der Gruppe. Nach fast 1.000 Höhenmetern und einigen Stunden steil bergauf, war es endlich Zeit für Mittag. Wir erhielten vor Abreise ein großes Sandwich, das mehr als ausreichend war. Mit vollem Magen blieb noch genügend Zeit die Beine etwas hochzulegen. Hier wurde es aber auch schon merklich kälter, also wurden die ersten Lagen warme Sachen angezogen.





Vom Mittagspausenpunkt waren es noch 200 Höhenmeter bis zum Basecamp – der einfachste Teil der Wanderung, da die Steigung deutlich geringer war. Auf dem Weg nach oben kam wir an zwei Checkpoints vorbei, wo wir jeweils Eintritt für den Nationalpark zahlen mussten (nur Bargeld!).
Nach etwa fünf Stunden Wandern erreichten wir schließlich das Basecamp auf 3.550m. Von dort hatten wir einen unglaublichen Blick auf den aktiven Vulkan Fuego.




An diesem Punkt konnten wir zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Im Basecamp verweilen und die Aussicht genießen oder weiter wandern und noch den Vulkan Fuego besteigen. Zweites kostet euch einen extra Beitrag, den ihr dann nach der Rückkehr in Antigua zahlt.
Ich entschied mich für Option 2 – die Besteigung des Fuego. Nach einer kurzen Pause ging es direkt weiter. Zunächst stiegen wir etwa 200 Höhenmeter ab, bevor es dann wieder 300 Höhenmeter auf den Fuego hinaufging. Für unsere jetzt deutlich kleinere Gruppe dauerte dies etwa 1:15 Stunden.
Auf 3.600m angekommen, standen wir sehr nah am Krater des aktiven Vulkans. Es war sehr wolkig, aber der starke Wind blies die Wolken immer wieder weg, sodass wir freie Sicht auf den Krater hatten. Das Gefühl, auf einem Vulkan zu stehen, der in diesem Moment ausbricht, war unbeschreiblich. Der Boden grummelte und wackelte, und die Geräusche sowie die enorme Rußwolke waren atemberaubend. Um den Moment noch besser zu machen, hat unser Guide eine Flasche Rum hervorgezaubert, welche wir dann gemeinsam genossen haben.





Nach Sonnenuntergang stiegen wir zurück zum Basecamp ab. Der Abstieg im Dunkeln war herausfordernd – es war sehr kalt, und unsere Beine waren müde. Wir kamen gegen 20 Uhr wieder im Basecamp an und wurden mit Abendessen und heißem Tee erwartet. Am Lagerfeuer beobachteten wir den ausbrechenden Vulkan, der im Dunkeln noch beeindruckender aussah, tranken ein Glas Wein und schliefen schließlich in kleinen Holzhütten, die jeweils Platz für fünf Personen boten. Eine dünne Matratze und dicke Schlafsäcke waren vorhanden, dazu haben wir ein Schlafsack-Inlay von OX erhalten. Die Hütten hatten große Fenster, sodass man aus dem „Bett“ den spuckenden Vulkan sehen konnte.






Tag 2: Abstieg und Rückkehr
Der zweite Tag begann noch früher als der erste. Um 4 Uhr wurden wir geweckt. Diejenigen, die den Sonnenaufgang auf der Spitze des Acatenango erleben wollten, mussten sich aus dem warmen Schlafsack quälen. Dies war der anstrengendste Teil der Wanderung – es ging 1:40 Stunden und weitere 400 Höhenmeter sehr steil nach oben.
Nach etwa 20 Minuten entschieden ich mit einigen anderen, wieder umzudrehen, da ich extrem erschöpft war. Ich ging mit einigen anderen zurück ins Basecamp und wir sahen den Sonnenaufgang am Lagerfeuer. Nachdem die Gruppe wieder vereint war, frühstückten wir gemeinsam und begannen dann den Abstieg.
Der Abstieg war deutlich leichter als erwartet. Obwohl ich normalerweise Probleme mit meinem Knie habe (drei Knie-OPs sei Dank), hatte ich hier keinerlei Schmerzen. Die Stöcke waren sehr hilfreich. Der Boden war sehr trocken und staubig, daher empfehle ich ein Tuch um Nase und Mund zu binden.
Nach etwas über zwei Stunden waren wir glücklich und stolz am Ausgangspunkt angekommen. Wir versuchten, uns so gut es geht vom Staub zu befreien, und stiegen in den Bus, der uns zurück nach Antigua brachte.


Höhenkrankheit
Auf Höhe des Basecamps stehen euch ca. 30% weniger Sauerstoff zur Verfügung. Auf der Spitze (3.900m) sogar 40%. Da kann es auch zu Symptomen der Höhenkrankheit kommen, wie Schwindel, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit uvm. (#ichbinkeinarzt). Wenn ihr hier unsicher seid, sprecht am besten vorher mit eurem Arzt des Vertrauens.
In unserer Gruppe hatten einige wenige mit etwas Kopfschmerzen zu tun. Ich persönlich habe die Höhe nur durch einen erhöhten Puls, der mit besonders Nachts aufgefallen ist, gemerkt. Die Müdigkeit und Niedergeschlagenheit an Tag zwei, kann man zum einen auf die Anstrengung von fast 10 Stunden wandern am Vortag, gepaart mit nur max. 3 Stunden Schlaf schieben. Die Höhe mag hier aber sicher auch reingespielt haben. Insgesamt hatte aber keiner aus unserer Gruppe starke Symptome der Höhenkrankheit.
Das braucht ihr für das Abenteuer
Diese Dinge braucht ihr für die Wanderung, könnt ihr aber auch bei OX Expeditions kostenlos ausleihen:
- Wanderrucksacke (mind. 35l)
- Wander- oder Trekkingschuhe (diese sind nur in begrenzter Anzahl zum ausleihen da)
- Dry Fit T-Shirt
- Fleece/Pullover
- warme Jacke (z.B. eine leichte Daunenjacke)
- ggfs. Regenponcho oder Regenjacke
- lange Wanderhose oder Leggins (ggfs. auch eine kurze für den Start, da es da noch warm sein kann)
- Mütze
- Handschuhe
- Kopflampe
Diese Dinge solltet ihr zusätzlich dabei haben:
- Tuch für Mund und Nase gegen den Staub
- Kappe oder Hut
- Feuchttücher für eine Katzenwäsche
- Klopapier und/oder Taschentücher
- Sonnencreme
- Genügend Snacks wie Müsliriegel o.ä.
- Mindestens 4 Liter Wasser
Kosten für die Wanderung
- Kosten für OX: 92 EUR (+ 37 EUR – sofern auch der Vulkan Fuego bestiegen wird)
- Eintritt in den Park: 100 Q / ca. 12 EUR (nur in Bar zahlbar)
Optionale Kosten (nur in Bar zahlbar)
- Wanderstöcke: 5 Q (ca. 0,60 EUR) für einen einfachen Holzstock oder 50 Q (ca. 6 EUR) für einen richtigen Wanderstock
- Scherpa: 200 Q (ca. 24 EUR) pro Strecke + ggfs. Trinkgeld
- Getränke/Snacks: auf dem Weg nach oben kommt man an zwei kleinen Kiosken vorbei, wer möchte kann hier Getränke oder Snacks kaufen
Ich habe für diese Wanderung demensprechend ca. 155 Euro ausgegeben.
Fazit
Die Wanderung war ein unvergessliches Abenteuer, wirklich eine „once in a lifetime experience“. Die unglaublichen Ausblicke, die Herausforderungen und die Kameradschaft in der Gruppe machten diese Erfahrung einzigartig. Wenn ihr eine Reise nach Guatemala plant, sollte diese Wanderung auf jeden Fall auf eurer Liste stehen.
OX Expeditions als Tour Anbieter kann ich nur wärmstens empfehlen. Ich habe mich zu jeder Zeit gut aufgehoben gefühlt. Zudem hat mir der der Fokus auf Nachhaltigkeit sehr gut gefallen. Es wird sehr darauf geachtet wieder verwendbare Falschen und Tupperware verwendet und kein Müll zurückzulassen wird. Der Anbieter mag etwas teurer sein als andere, bietet dafür aber feste Hütten zum Schlafen (anstatt Zelte) und ist meines Erachtens das Geld wert gewesen.


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